Basiswissen zur HGÜ- Monstertrasse durch Bayern

Basis Wissen zur HGÜ- Monstertrasse durch Bayern
zusammengestellt von Dipl. Ing. Klaus H. Schirmer 14.4.2014

1. HGÜ

bedeutet Hochspannungs- Gleichstrom- Übertragung im Gegensatz zur derzeit verbreiteten Wechselspannungs- Übertragung. Bei der Wechselspannung ändert sich der Spannungsverlauf sinusförmig mit 50 Hz, bei Gleichspannung liegt immer derselbe Spannungswert vor.

2. Hochspannung


wird eingesetzt, weil der metallische Leiter dem Stromfluss I (gemessen in Ampere) einen Widerstand entgegensetzt. Die Verlustleistung Nv errechnet sich aus dem Quadrat des Stromwertes I und dem Widerstand R (gemessen in Ohm) des Leiters : Nv = I² * R.
Die zu übertragende Leistung N, z. B. 1 Gigawatt (= 1 000 000 000 Watt) wird aus dem Produkt von Strom I und Spannung U (gemessen in Volt) berechnet: N = I * U.
Dies könnte nun 10 000 Ampere mal 100 000 Volt sein, oder 1000 Ampere mal 1 000 000 Volt. Im einen Fall ist die Verlustleistung : Nv = 10 000 A * 10 000 A* 1 Ohm = 100 000 000 Watt von 1 000 000 000 Watt Nutzleistung, also 10%.
Im anderen Fall sind es : Nv = 1000 A * 1000 A * 1 Ohm = 1 000 000 Watt von 1 000 000 000 Watt Nutzleistung, also 0,1%. Dies ist der Grund für die möglichst hohe Spannung. Diese Verlustleistung führt nämlich zur Erhitzung des Kabels, ggf. bis zum Schmelzen.

3. Freileitung

bedeutet frei durch die Luft gespannte Kabel, isoliert aufgehängt an stählernen Masten. Bei Wechselspannung erfolgt zwischen den Leitern eine gegenseitige Beeinflussung, die auch zu Verlusten führt. Je weiter auseinander die Kabel sind, um so geringer sind diese Verluste. Daher die großen Masten mit den breiten Querträgern.

4. Gleichspannung

hat diese (Wechselstrom-) Verluste nicht. Deshalb kann man Gleichspannung auch in Kabeln auch über weite Strecken leiten (größer 1000 km) was mit Wechselspannung nicht geht. Deshalb sind die langen Unterseekabel alle in HGÜ Technik ausgeführt.

5. HGÜ mit Freileitung

ist in Europa weder üblich noch erprobt. Die hohen statischen Spannungen führen zur elektrischen Aufladung von Luft- und Staubmolekülen, deren Auswirkungen auf Organismen und Mensch nicht erforscht sind. Ferner bilden sich dauerhaft magnetische Felder, wie das Erdmagnetfeld, aus. Wie dies auf Mensch und Tier wirkt ist nicht bekannt. Es ist derzeit unverantwortlich, ein Land zum Versuchskaninchen für Großkonzerne zu machen.

6. Netzstruktur

definiert die Verbindungsmöglichkeiten von Stromquellen und Verbrauchern. Die HGÜ ist immer nur eine Punkt zu Punkt Verbindung wie der Hochgeschwindigkeitszug TGV von Paris nach Lyon, keine Möglichkeit zwischen drin zu oder auszusteigen. Wir brauchen aber ein feinmaschiges, dezentrales Netz für die regenerative Energieversorgung. Die HGÜ bringt nur den Konzernen Gewinn, den Bürgern nur Probleme.


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